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Resilienz: Die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt und ihre Auswirkungen.

  • Autorenbild: Jens Walter
    Jens Walter
  • 1. Sept. 2023
  • 5 Min. Lesezeit

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant verändert - darüber sind wir uns sicherlich einig. Digitalisierung, Globalisierung und ständige Erreichbarkeit sind nur einige der Faktoren, die den Arbeitsalltag prägen. Diese Entwicklungen bringen viele Vorteile mit sich, können aber auch zu einer erhöhten Belastung der Mitarbeitenden führen. Gleichzeitig spielen die privaten Angelegenheiten unweigerlich eine relevante Rolle, die wir - gewollt oder ungewollt - auch in den Arbeitsalltag einbringen. In diesem Blogbeitrag möchte ich daher das Thema Resilienz näher beleuchten und aufzeigen, was du als Manager für dich und dein Team tun kannst um die Resilienz zu stärken.


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Die Theorie solltest du kennen

Kurz und knapp möchte ich dir die beiden Begrifflichkeiten der Resilienz und des Burn-Outs kurz erklären. Denn obwohl diese beiden Begriffe sich voneinander unterscheiden, sind diese eng miteinander verbunden:


Resilienz bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, Krisen zu bewältigen und sie durch persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern. Es ist die Kunst, sich nach Rückschlägen wieder aufzurichten und gestärkt aus ihnen hervorzugehen.


Burn-Out hingegen ist ein Zustand körperlicher und emotionaler Erschöpfung, oft verbunden mit Zweifeln am eigenen Wert und an der Bedeutung der eigenen Arbeit. Es ist eine Reaktion auf anhaltenden Stress und Überforderung am Arbeitsplatz.


Als Führungskraft hast du nicht nur die Verantwortung für die Ergebnisse deines Teams, sondern auch für das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden. Dein Verhalten und deine Entscheidungen können einen direkten Einfluss auf die Resilienz und das Burn-Out-Risiko deiner Mitarbeiter haben.


Springen wir gleich in die Praxis

Sicherlich hast du im Unternehmen bereits die ein oder andere Situation erlegt, in welcher dir dein Team oder ein Kollege müde und ausgelaugt vorkam. Die Ursachen dabei sind vielfältig und müssen nicht zwingend als Stress oder Überforderung gewertet werden. Aber Vorsicht ist geboten, wenn dieser Zustand länger anhält als die klassische Eintagsfliege. Dann solltest du die Antennen ausfahren und genauer hinschauen. Ich möchte dir hier zwei kleine Beispiele aufzeigen, wie dies im Alltag sichtbar sein könnte:


  1. Anna, Teamleiterin in einem IT-Unternehmen: Anna bemerkte, dass einer ihrer besten Entwickler, Markus, zunehmend gereizt reagierte und Überstunden machte. Anstatt ihn weiter unter Druck zu setzen, setzte sie sich mit ihm zu einem vertraulichen Gespräch zusammen. Dabei stellte sich heraus, dass Markus Schwierigkeiten mit einem Projekt hatte und sich überfordert fühlte. Anna entschied, ihm einen Mentor zur Seite zu stellen und das Projektteam zu verstärken. Dies half Markus, wieder ins Gleichgewicht zu kommen und das Projekt erfolgreich abzuschließen.

  2. Lukas, Abteilungsleiter in einem Verlag: Lukas erkannte, dass seine Mitarbeiterin Sarah immer öfter krankheitsbedingt fehlte und bei der Arbeit unkonzentriert wirkte. Er bot ihr an, mit einem betrieblichen Sozialdienst zu sprechen. Sarah nahm das Angebot an und erhielt professionelle Unterstützung. Einige Monate später war sie wieder voll im Arbeitsalltag integriert.


Welche Tools stehen dir als Manager zur Verfügung?

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die dir als Tools für die Erkennung von Überlastung zur Verfügung stehen. Hier ist ein kleiner Auszug von Möglichkeiten, welche du im Alltag sicherlich schnell umsetzen kannst:

  • Mitarbeitergespräche: Regelmäßige Einzelgespräche bieten eine gute Gelegenheit, um herauszufinden, wie es den Mitarbeitenden wirklich geht. Dabei sollte ein vertrauensvolles Umfeld geschaffen werden, in dem sich die Mitarbeitenden öffnen können.

  • Feedback-Tools: Es gibt verschiedene Online-Tools, mit denen Mitarbeitende anonym Feedback geben können. Dies kann Hinweise auf Überlastung oder Unzufriedenheit im Team geben.

  • Gesundheitschecks: Einige Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden regelmäßige Gesundheitschecks an. Dabei können physische und psychische Belastungen erkannt werden.

  • Workshops und Schulungen: Durch Workshops zum Thema Stressmanagement und Resilienz können Führungskräfte lernen, Anzeichen von Burn-Out frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.


Resilienz stärken, das kannst du für dich und dein Team machen:

Sicherlich sind ebenso die persönlichen Handlungen ausschlaggebend für das Managen deines Teams. Denn Resilienz ist nicht nur die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen, sondern auch die Fähigkeit, stressige Situationen zu erkennen und effektiv zu managen. Als Führungskraft ist es wichtig, nicht nur die Resilienz deiner Mitarbeitenden zu fördern, sondern auch deine eigene. Hier sind einige Schritte, um deine Resilienz zu stärken:

  1. Achtsamkeitsübungen: Durch Meditation und Achtsamkeitstraining kannst du lernen, im Hier und Jetzt zu bleiben und dich nicht von negativen Gedanken überwältigen zu lassen.

  2. Tagebuch schreiben: Das Aufschreiben deiner Gedanken und Gefühle kann dir helfen, Situationen besser zu verarbeiten und Muster in deinem Verhalten zu erkennen.

  3. Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität, sei es durch Sport, Spaziergänge oder Yoga, kann Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden steigern.

  4. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung versorgt deinen Körper mit den notwendigen Nährstoffen und gibt dir die Energie, die du brauchst, um Herausforderungen zu bewältigen.

  5. Soziale Kontakte pflegen: Ein starkes soziales Netzwerk bietet Unterstützung in schwierigen Zeiten. Nimm dir Zeit für Freunde und Familie oder suche den Austausch in Gruppen und Vereinen.

  6. Zeitmanagement: Lerne, deine Zeit effektiv zu nutzen. Das Setzen von Prioritäten und das Delegieren von Aufgaben kann helfen, Überforderung zu vermeiden.

  7. Weiterbildung: Besuche Workshops oder Seminare zum Thema Resilienz und Stressbewältigung. Das Erlernen neuer Techniken kann dir helfen, besser mit Herausforderungen umzugehen.

  8. Hobbys und Leidenschaften: Widme dich Aktivitäten, die dir Freude bereiten und bei denen du abschalten kannst. Dies kann ein kreatives Hobby, Musik oder Lesen sein.

  9. Grenzen setzen: Lerne, "Nein" zu sagen, wenn es notwendig ist. Es ist wichtig, deine eigenen Grenzen zu erkennen und zu schützen.

  10. Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Wenn du das Gefühl hast, dass du alleine nicht weiterkommst, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es durch einen Therapeuten, Coach oder Berater.

Du siehst, einiges geht in den privaten Bereich hinein aber einige Punkte der oben genannten Beispiele kannst du als Manager direkt beeinflussen. Nehmen wir das Beispiel der gesunden Ernährung. Du kannst einen Obstkorb organisieren oder mit deinem Team ein Event planen (Kochkurs als Teamevent). Für den Punkt der Hobbies und Leidenschaften könntest du als Manager dein Team zu Sportgruppen animieren. Ihr habt keine Sportgruppen im Unternehmen? Dann gründe doch einfach eine.



Last but not least - ein paar Handlungsempfehlungen für dich:
  • Offene Kommunikation: Sprich regelmäßig mit deinen Mitarbeitenden über ihre Belastungen und Herausforderungen. Zeige Verständnis und biete Unterstützung an.

  • Flexible Arbeitszeiten: Gib deinen Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Dies kann den Stress reduzieren und die Work-Life-Balance verbessern.

  • Pausen fördern: Ermutige dein Team, regelmäßige Pausen zu machen und sich Zeit für Erholung zu nehmen.

As simple as that - achte auf dein Team, beobachten bei längeren Phase der Unzufriedenheit oder des Tress genauer auf deine Mitarbeitenden und spreche sie individuell und vertrauensvoll darauf an. Hast du ein gutes Verhältnis zu deinen Mitarbeitenden, werden diese nicht zurückscheuen, auch mal über unangenehmen Themen zu sprechen und ehrlich auf deine Fragen antworten.


Abschluss

Ich hoffe mit diesem Beitrag einen Mehrwert für dich geschaffen zu haben. Die moderne Arbeitswelt stellt uns vor viele Herausforderungen. Als Führungskraft kannst du jedoch aktiv dazu beitragen, dass deine Mitarbeitenden gestärkt aus diesen Herausforderungen hervorgehen und Burn-Out vermeiden. Investiere in ihre Resilienz und schaffe ein unterstützendes Arbeitsumfeld. Es wird sich nicht nur für sie, sondern auch für das gesamte Unternehmen auszahlen.


who want to change?
Resilienz




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