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Mobbing im Team - deine Rolle als Manager!

  • Autorenbild: Jens Walter
    Jens Walter
  • 4. Aug. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Aug. 2023

Ein Späßchen über den Arbeitskollegen hat sicherlich schon jeder von uns gemacht. Und sind wir ehrlich, wenn dies als Spaß zu erkennen ist, dann machen wir uns nicht gleich über Mobbing Gedanken. Aber wo fängt Mobbing eigentlich an? Wie sagt man so schön: "9 von 10 Personen macht doch das Mobbing Spaß". Natürlich ist das Quatsch! Denn Mobbing im Team kommt öfters vor als man denkt. Daher widmen wir uns heute einem ernsten und leider allzu häufig übersehenem Thema - Mobbing im Team. Als Führungskraft oder Manager ist es unsere Pflicht, solche Situationen nicht nur zu erkennen, sondern auch aktiv dagegen vorzugehen. In diesem Blogbeitrag werde ich erklären, welche Rolle der Manager in solchen Situationen spielt und gebe dir einige praktische Tipps, wie du Mobbing im Keim ersticken kannst.


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Die Rolle des Managers

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein ernstes und oft übersehenes Problem. Es kann das Wohl deiner Mitarbeiter und die Produktivität deines Unternehmens beeinträchtigen. Als Manager ist es deine Pflicht, ein sicheres und unterstützendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Du hast also eine zentrale Rolle, wenn es um das Erkennen und Stoppen von Mobbing geht. Man könnte sagen, dass du als Führungskraft die Augen und Ohren deines Teams bist. Du bist die Person, die nicht nur in der Lage ist, Verhaltensänderungen oder ungesunde Dynamiken in deinem Team zu erkennen, sondern auch die Macht hat, diese zu adressieren und zu ändern. Deine Rolle besteht darin, eine sichere und respektvolle Arbeitsumgebung für alle zu schaffen.


Wie definiert sich Mobbing eigentlich?

Wie anfangs erwähnt, ist Mobbing nicht nur ein Streich oder ein harmloser Spaß. Es handelt sich um wiederholtes, schädliches Verhalten, das eine Person oder eine Gruppe gegen eine andere Person richtet. Es kann physisch, verbal oder sogar digital sein. Mobbing unterscheidet sich von anderen Formen der Belästigung oder des unangemessenen Verhaltens durch seine Wiederholung und die Absicht, Schaden zu verursachen.


Auswirkungen des Mobbings:

Mobbing hat weitreichende Auswirkungen, ich denke das ist klar. Es kann das Selbstwertgefühl, die Produktivität und die Gesundheit der Opfer beeinträchtigen. Es kann auch das Arbeitsklima vergiften und zu einem hohen Mitarbeiterturnover führen oder zu mehr Krankmeldungen führen. Letztendlich kann es das gesamte Unternehmen schädigen, indem es die Produktivität verringert und rechtliche Probleme verursacht. An dieser Stelle müssen wir sicherlich nicht näher darauf eingehen, denn es sollte dir als Führungskraft ein klares Bild geben, dass Mobbing weit mehr ist als nur ein Fauxpas.


Phasen des Mobbings:

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein Teufelskreis. Denn wird hier nicht rechtzeitig eingegriffen, kann die Situation immer weiter eskalieren! Die bekannteste Theorie (Leymann, 1993) unterscheidet dabei zum vier Phasen:

  1. Ungelöster Konflikt In der ersten Phase verschlechtert sich das Arbeitsklima wegen ungelösten Konflikten und Spannungen. Es kommt zu ersten Angriffen, weil der Betroffene als Schuldiger hingestellt wird („victim blaming“).

  2. Systematische Mobbinghandlungen Der eigentliche Anlass rückt in den Hintergrund und die Angriffe bekommen ein System. In dieser Phase wird der Betroffene absichtlich boykottiert und ausgegrenzt. Jetzt lassen sich ganz klar Täter und Opfer identifizieren.

  3. Eskalation In der dritten Phasen wissen die Täter, dass sich der Betroffene nicht wehrt. Sie fühlen sich sicher und die Aggression sowie Offenheit der Schikane steigt. Der Betroffene fühlt sich hingegen hilflos und es zeigen sich offensichtlich körperliche oder auch psychische Auswirkungen. Ab diesem Punkt kann das Mobbing arbeitsrechtliche Konsequenzen haben.

  4. Ausscheiden & Ausschluss Werden keine Maßnahmen gegen das Mobbing auf der Arbeit eingesetzt, bleibt als letzter Ausweg oft nur die Kündigung oder Krankmeldung. Denn Betroffene sind in dieser Phase so sehr in ihrer Lebensqualität eingeschränkt, dass sie ihre Pflichten als Arbeitnehmer nicht mehr erfüllen können und auch ihr Privatleben unter der Situation leidet.

Umso wichtiger ist es als Führungskraft also, dass du die Situation schnell erkennst und frühzeitig etwas dagegen unternimmst. Daher sollen die die folgenden Tipps zur Erkennung und Unterbindung einen wichtigen Mehrwert schaffen.


Tipps zur Erkennung und Unterbindung von Mobbing
  • Fördere eine offene Kommunikationskultur: Etabliere eine Umgebung, in der sich deine Teammitglieder wohl fühlen, um ihre Sorgen und Bedenken zu äußern. Das kann durch regelmäßige Einzel- oder Teamgespräche erreicht werden.

  • Sei präsent: Nimm dir die Zeit, um mit deinem Team in Kontakt zu treten und ein Verständnis für die Dynamik des Teams zu entwickeln. Ein guter Manager sollte immer ein Ohr für sein Team haben.

  • Etabliere eine Null-Toleranz-Politik gegen Mobbing: Erstelle Richtlinien gegen Mobbing und stelle sicher, dass sie von allen Teammitgliedern verstanden und befolgt werden. Mobbing sollte immer Konsequenzen haben.

  • Unterstütze und schütze Mobbing-Opfer: Wenn du feststellst, dass Mobbing stattfindet, ist es deine Aufgabe, einzugreifen und dem Opfer Hilfe und Unterstützung anzubieten.

  • Biete Schulungen an: Es ist wichtig, dass alle Mitarbeiter die negativen Auswirkungen von Mobbing verstehen. Schulungen und Workshops können dabei helfen, das Bewusstsein zu schärfen und eine respektvolle Arbeitskultur zu fördern.

Last but not least: Wir alle sind selbst ein Teil des Teams und somit nicht nur Führungskraft sondern auch Mitarbeiter:in. Wichtig ist immer im Hinterkopf zu haben, welche Auswirkungen deine Handlungen haben. Mal schnell auf einen flotten Spruch über die Kollegen und Kolleginnen hinreißen lassen passiert im Arbeitsalltag schnell und ist menschlich. Vergesse dabei aber nicht, welche Wirkung deine Aussage hat. Auch wenn es letztlich egal ist, wer einen Spruch fallen lässt, du bist Führungskraft und deine Aussage hat eine ganz anderen Gewichtung als die von einem Teammitglied auf gleicher Ebene. Lasse dich also nicht zu solchen Aussagen hinreißen.

Abschluss

Ich hoffe mit diesem Beitrag einen Mehrwert für dich geschaffen zu haben. es wichtig zu betonen, dass jeder von uns Teil der Lösung sein kann. Als Manager haben wir die Verantwortung, aber auch die Macht, Mobbing in unserem Arbeitsumfeld zu stoppen. Und denken Sie immer daran, dass ein respektvolles und gesundes Arbeitsumfeld nicht nur glücklichere Mitarbeiter schafft, sondern auch zu einer höheren Produktivität und Kreativität führt. Und solltest du selbst mal einen saloppen Spruch loslassen wollen, der gegen ein Teammitglied gerichtet ist, dann beiße dir selbst auf die Zunge und zeige anderen, dass du Mobbing weder unterstützt noch tolerierst.


who want to change?
Mobbing / Gedanken




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